Auf ein Wort: Es werde Licht!

Es werde Licht, sagte der Elektriker, nachdem er die Ursache für den Lichtausfall entdeckt hatte.  Mit seinem Fachwissen behob er gekonnt das Problem. Lichtmangel stört, wenn man zum Beispiel das Kleingedruckte im schummrigen Licht nicht lesen kann. Lichtmangel macht aber auch anfälliger für Krankheiten.

Der vergangene Winter war ein besonders lichtarmer Winter. Im Januar schon meldeten Medien, dass dies der dunkelste Winter seit Jahrzehnten sei. Manch einem schlug die trübe Stimmung aufs Gemüt.

Am vergangenen Wochenende gab es nun endlich wieder zwei wunderbare Sonnentage. Ich hab einen ausgedehnten Spaziergang auf die Achalm gemacht und mich an diesem sonnenlichtdurchfluteten Tag gefreut. Ja, der Sonntag machte seinem Namen alle Ehre. Wie herrlich!

Es werde Licht, sprach einst Gott selber, so wie es uns die Schöpfungsgeschichte überliefert. Das sind die ersten Worte, die mit Gott in Verbindung gebracht werden. „Da schied Gott das Licht von der Finsternis … und da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.“

Später erzählt die Ostergeschichte, was geschah, als nach Jesu Tod „der erste Tag der Woche anbrach“. Ein Engel verkündigte den zum Grab herbei geeilten Frauen: „Fürchtet euch nicht! Er ist auferstanden.“ Der Engel sei hell wie der Blitz gewesen und sein Gewand weiß wie der Schnee, wird erzählt. Die Osterbotschaft ist eine Botschaft des Lichtes.

Ohne Licht kein Leben. Wir sprechen nicht von ungefähr von der Dunkelheit des Todes und kleiden uns schwarz in akuter Trauer. Wie wunderbar und trostreich kann es hingegen sein, wenn aus der Osternacht heraus die Botschaft von der Auferstehung dringt und das Morgenlicht um sich greift.

Manchmal wird auch Weihnachten als Fest des Lichtes bezeichnet. Damals auf den Feldern rund um Bethlehem wurde es mitten in der Nacht hell und die Hirten standen auf und liefen zum neugeborenen Licht der Welt. Ob Weihnachten oder Ostern oder ob wir uns gar von Zeit zu Zeit an die Schöpfungsgeschichte erinnern, immerzu geht es um das Geschenk göttlichen Lichtes. Eigentlich jeden Tag neu. Ja, jedes neue Erwachen ist ein Übergang aus der Dunkelheit ins Helle. Jeder neue Morgen eine Erinnerung an das, was Gott will und schafft, erst recht an Ostern: Es werde Licht!

Dekan im Kirchenbezirk Reutlingen

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