Achter Trinitatissonntag: Gottes Wort ist die Lichtquelle, die bleibt in Ewigkeit!

Mitten in den Sommerferien trifft sich in der Reutlinger Marienkirche eine noch buntere Gottesdienstgemeinde als sonst. Menschen aus benachbarten Kirchengemeinden besuchen die altehrwürdige Zentralkirche ebenso wie Ausflüger und Touristen. Die regelmäßige Marienkirchengottesdienstgemeinde ist kleiner als sonst. Viele sind im Urlaub. Der Predigttext aus Jes 2 ist vielen Menschen bekannt, enthält er doch starke symbolische Bilder, wie zum Beispiel das Umschmieden von Schwertern in Pflugscharen oder auch die Völkerwallfahrt zum Zion. Die wunderbare biblische Friedensverheißung wird jedoch von der aktuellen Weltwirklichkeit aufs schärfste kontrastiert: Wieder einmal eine große Herausforderung für unseren Glauben.

Kernsätze der Predigt: Die Sprache unseres Glaubens braucht Bilder. Über Gott und unseren Glauben können wir nicht mit exakten Definitionen sprechen. Deshalb: „Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit“ (Eph 5,8b.9; Wochenspruch). Es gab schon leichtere Zeiten, um über Jes 2 nachzudenken. Wer sind wir, dass wir heute – im sicheren Abstand von mehreren tausend Kilometern zu jener Weltgegend, in deren Mitte „Zion“ liegt – vom Umschieden der Schwerter in Pflugscharen sprechen könnten? Wie könnten wir mit Jesaja in die heutige Situation hinein reden? Es scheint, als hätte sich die Sonne über Zion verabschiedet. Doch aus unserem Glauben heraus kommt das Vertrauen auf Gottes Wort. Sein Wort bleibt in Ewigkeit und ist die Lichtquelle, die leuchtet in Ewigkeit. Die Frucht dieses Lichtes ist Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit. Darauf sollte auch unser realpolitischer und ethischer Kompass geeicht sein.

20250810_Achter_Trinitatissonntag_Marienkirche_Reutlingen_Jes_2,1-5

Dekan im Kirchenbezirk Reutlingen

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